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Was verspricht der Einsatz von Nikotinsalzen?
Das Problem der E-Zigaretten, das man mit Nikotinsalzen zu lösen versuchte, lag bei den Umsteigern, die nach nur kurzer Zeit wieder bei den Zigaretten landeten. Das lag mitunter oft daran, dass sich bei den E-Zigaretten nicht der Nikotinrausch einstellte, den sie von den brennenden Zigaretten gewohnt waren. Man spekulierte darauf, dass das Nikotin aus den E-Liquids einfach nicht so gut aufgenommen werden konnte.
Auf der Suche nach einer Lösung stieß man auf die Verwendung von Nikotinsalzen und versprach durch den niedrigeren pH-Wert der Salze (im Vergleich zum basischen ‚freien Nikotin‘) den Stoff besser in den menschlichen Organismus leiten zu können und somit effektiver zu machen.
Wie werden sie hergestellt?
Wagen wir zunächst einen Exkurs und sehen wir uns an, wie Nikotin üblicherweise ins Liquid kommt.
Das Nikotin wird aus den Tabakblättern gewonnen, wo es in natürlicher Form als Salz vorkommt. Die Salze enthalten neben dem Nikotin auch noch andere Stoffe. Mithilfe von Ammoniak wird das Nikotin freigesetzt und weiterverarbeitet. Dieses freie Nikotin hat die Eigenschaft, dass es schneller gasförmig wird, als seine salzige Ursprungsform, und, dass es somit schneller aufgenommen werden kann – selbst bei niedrigen Nikotinstärken wirkt freies Nikotin also effektiver.
Moment. Hieß es nicht gerade noch, dass Nikotin in der sauren Salz Form besser aufgenommen wird? Genau daran hängt sich aktuell die Diskussion auf, wobei man vorerst auf der Suche nach der Lösung wohl noch spekulieren wird müssen, bis aussagekräftige, wissenschaftliche Studien vorliegen.
Was ist ein Flash?
Um zu wissen, wonach Dampfer beim Dampferlebnis suchen, oder eben nicht, sollten wir klären, was ein ‚Flash‘ (engl. ‚throat hit‘) ist. Damit ist nämlich nicht das Gefühl gemeint, das das Nikotin hinterlässt, das leichte Schwindelgefühl, das in Zigaretten auch vom Kohlenmonoxid kommt. Vielmehr bezeichnet ‚Flash‘ das Gefühl des Rauchs im Hals und oberen Brustbereich.
Welche Rolle spielt Benzoesäure?
Um die Salze für E-Liquids nutzbar zu machen, wird Benzoesäure zugesetzt. Diese verändert das Salz insofern, als dass man es auch bei niedrigen Temperaturen dampfen kann und, dass der Flash nicht so groß ist. Es kommt somit seltener zu Irritationen im Halsbereich und man wird vom ersten Empfinden direkt beim Ziehen des Dampfes unempfindlicher für den hohen Nikotinanteil.
Nachteil davon ist, dass durch die Säure das Nikotin schwerer aufgenommen wird und man die Wirkung des Nikotins nicht sofort merkt.
Warum meint man also, Nikotinsalz wirke besser?
Wir möchten gerne wiederholen: die Forschung ist noch nicht ausgereift genug, es handelt sich hierbei nur um eine logische Schlussfolgerung aus dem bisher bekannten Wissen, aber so wie es aussieht, wirkt das Nikotin aus Nikotinsalzliquid ‚besser‘, da der Anteil höher ist. Während herkömmliche E-Liquids maximal 20mg/ml enthalten und dabei der Flash schon ziemlich intensiv ist, gehen Salzliquids bis zu 59mg/ml bei vergleichbarem Flash.
Mit diesen 20mg, auch wenn sie besser aufgenommen werden können, bekommt man eben nicht ganz die Konzentration zustande, die man von den herkömmlichen Zigaretten kennt. Mit einem fast 3x höheren Nikotingehalt sieht das natürlich anders aus und vom Dampfgefühl im Hals zieht es aber mit dem ‚schwachen‘ E-Liquid gleich.
Um nicht noch mehr Verwirrung zu stiften, fassen wir folgend die Vor- und Nachteile des Nikotinsalzes kurz und bündig zusammen:
Was sind die Vorteile?
Auch bei hohen Nikotinanteilen ist der Flash niedrig, was weniger Kratzen im Hals bedeutet.
Es hält sich länger im Liquid, sprich die Lagerfähigkeit erhöht sich.
Es gibt keine Einbußen im Geschmack, wenn der Nikotingehalt erhöht wird. Bei freiem Nikotin geht bei höheren Konzentrationen ein Teil des Aromas verloren.
Man verbraucht weniger Liquid, da man durch den intensiveren Nikotinrausch schneller befriedigt ist.
Auch beim Subohmdampfen muss man auf hohe Nikotinanteile nicht mehr verzichten, da der Flash ja beim Nikotinsalz niedriger ist.
Beim MTL-Dampfen kommt man auch mit wenigen Zügen auf einen gewünschten Nikotinrausch.
Was sind die Nachteile?
Man nimmt schnell zu viel Nikotin zu sich, da man eventuell durch den fehlenden Flash irritiert ist. Bei Überdosis kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit.
Eigentlich nicht geeignet fürs Subohmdampfen aufgrund der Überdosisgefahr durch die großen Dampfmengen, was paradox ist, da man sich durch den geringeren Flash erhoffte, hohe Nikotinmengen auch für den Subohmbereich möglich zu machen.
Das fehlende Gefühl von ‚Rauch‘ im Hals und oberen Brustbereich kann für viele Dampfer (speziell MTL-Dampfer, je nach Vorlieben) nachteilig sein.
Durch den hohen Nikotingehalt bleibt man abhängig.
Die gesamte Thematik ist noch zu wenig erforscht, um Gefahren, Potenziale, Vor- und Nachteile genügend einschätzen zu können.
Wie dampft man Nikotinsalzliquid am besten?
Am wenigsten Risiko geht man ein, wenn man Nikotinsalz-E-Liquids im Niedrigwattbereich (10-14 Watt) und MTL dampft. So kann man die Dosis besser kontrollieren, da man weniger Dampf inhaliert. Aus diesem Grund werden auch verstärkt Liquids mit Nikotinsalzen vertrieben, die nicht unbedingt einen sehr hohen VG Anteil haben – maximal 65VG/35PG, da sonst die Liquidlöcher der 1-2-ohmigen Coils zu klein für den Liquidnachfluss sind.
In der EU muss man sich außerdem darauf einstellen, dass der Flash ausbleiben wird, denn, wie alle anderen Liquids auch, sind diese nur bis zu 20mg/ml zugelassen. In diesem Bereich machen die Nikotinsalze den Dampf so weich, dass man ihn sehr viel weniger spürt, als bei höheren Nikotingehalten.
Nikotinsalze für Umsteiger?
Umsteiger sitzen bei Nikotinsalzen sozusagen in einer Zwickmühle. Einerseits erwartet sie der Nikotinrausch, den sie auch von der Zigarette gewöhnt waren (nur nicht ab dem ersten Zug, da die Salze schwerer in den Organismus gelangen, als das freie Nikotin), andererseits fehlt ihnen das gewohnte Gefühl des Rauchs im Halsbereich.
Empfehlenswert wäre, es zunächst mit herkömmlichem Liquid zu versuchen und zu sehen, ob man auch mit dem niedrigen Nikotingehalt zufriedengestellt wird. Wenn das gar nicht geht, kann man vorübergehend noch mit Nikotinsalzen und höherem Gehalt dampfen. Der Flash bleibt aber dann noch immer aus und in der EU ist ohnehin bei 20mg/ml Schluss.
Entscheidend ist aber beim Rauchen bzw. Dampfen nicht nur die Stimulation durch das Nikotin. Auch die psychische und die Verhaltensabhängigkeit spielen eine Rolle, die auf jeden Fall von der Zigarette erstmal auf die E-Zigarette transferiert werden können – ob mit Nikotin oder ohne.
Das Ziel der E-Zigarette sollte eigentlich sein, dass dem Organismus bereits nach ein paar Zügen suggeriert wird, dass er genug Nikotin aufgenommen hat und dann das Gerät wieder beiseitelegt. Ohne Flash und dadurch, dass der Wirkstoff bei den Salzen erst später im Organismus ankommt, bleibt dieser Effekt aus.
Was ist die rechtliche Lage in der EU?
Die Gesetzeslage in der EU bezüglich Nikotinsalz ist außerordentlich dünn. Was im „Tobacco Products Directive“ (TBD) geregelt ist, ist dass innerhalb der EU nur E-Liquids bis maximal 20mg Nikotin pro ml E-Liquid zugelassen sind.
Das macht es für Nikotinsalze etwas schwer, ihre Vorzüge auszuspielen. Interessant ist diese Art Liquid dann nur noch für jene, die absolut keinen Flash spüren wollen und den maximalen Geschmack bei relativ hohem Nikotingehalt rausholen wollen. Wie sich das auf die Nikotinsucht auswirkt, bleibt dahingestellt.
Quelle: iSmoker